Kampf gegen Insektensterben Umwelt

Veröffentlicht am 22.06.2018 in Presseecho

Bietigheimer Zeitung Freitag, 22.06.2018

In einem Antrag fordert die SPD den Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“.

Bietigheim-Bissingen. Das Thema Insektensterben hat längst die Politik erreicht. So hat die neue Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) seine Bekämpfung zu einem ihrer wichtigsten Schwerpunkte erklärt. Auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat angekündigt, sie wolle Pflanzenschutzmittel, die Bienen schaden, aus dem Verkehr ziehen. Nun kommt das Thema auch auf kommunaler Ebene an. In einem Antrag im Gemeinderat fordert die SPD-Fraktion örtliche Maßnahmen gegen das Instektensterben.

Hintergrund ist eine Studie, die im Herbst letzten Jahres veröffentlicht wurde. Diese bestätigt den Insektenschwund in Deutschland. Demnach haben zahlreiche ehrenamtliche Insektenforscher wissenschaftliche Daten zwischen 1989 und 2015 an mehr als 60 Standorten gesammelt und kommen zu dem Ergebnis, dass es einen Verlust von mehr als 75 Prozent an Biomasse bei Fluginsekten gebe. Untersucht wurden Schutzgebiete, und die Autoren gehen davon aus, dass ihre Messungen repräsentativ für die Schutzgebiete Westeuropas sind – auch wenn es beispielsweise keine Messungen in Baden-Württemberg gab. Bei der Frage nach den Ursachen gilt ein Einfluss der Landwirtschaft als sehr wahrscheinlich.

In ihrem Antrag bezieht sich die Bietigheim-Bissinger SPD-Fraktion auf diese Studie. Die Ursachen des massiven Verlusts von (Wild-)Bienen, Schmetterlingen und anderen Fluginsekten seien zwar vielfältig und komplex, sagt Fraktionschef Volker Müller, eine zentrale Rolle spielten aber der übermäßige Pestizideinsatz, die Intensivierung der Landwirtschaft, der Verlust an Lebensräumen sowie die „Lichtverschmutzung“, das heißt die Aufhellung des Nachthimmels durch meist künstliche Lichtquellen in und um Siedlungen. „Für unsere Ökosysteme und somit auch für uns Menschen sind Insekten unverzichtbar“, so Müller, „daher bestehen hohe Erwartungen an die Politik, dem Insektensterben mit konkreten Maßnahmen umfassend und zügig entgegenzuwirken.“

In dem Antrag, der am Dienstag im Gemeinderat eingebracht wurde, wird die Verwaltung aufgefordert, eine Übersicht zu erstellen, welche Maßnahmen gegen das Insektensterben bereits ergriffen wurden und Stellung zu weiteren möglichen Initiativen zu nehmen. Im Einzelnen geht es unter anderem um den Verzicht auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden auf öffentlichen Flächen, den Verzicht auf Pestizideinsatz in Klein- und Hausgärten, etwa durch eine Klausel in Pachtverträgen, oder die Durchführung einer Informationskampagne über die Bedeutung von Biodiversität in der Stadt.

Pachtverträge überprüfen

Die SPD regt ferner den Verzicht auf Pflanzen an, die mit sogenannten Neonikotinoiden behandelt wurden und das Überprüfen der kommunalen Pachtverträge für landwirtschaftliche Nutzung mit dem Ziel des Verzichts auf Pestizideinsatz. Beim Verpachten von kommunalen Ackerflächen solle darauf geachtet werden, dass es genügend Flächen für Hecken und Blühstreifen gibt.

Außerdem, so die SPD, müsse geprüft werden, wo im Innenbereich pollen- und nektarreiche Wiesenflächen oder Blühstreifen entstehen können und ob Friedhöfe und Grabfelder entsprechend gestaltet werden können. Es sollten einheimische, züchterisch nicht veränderte Bäume und Sträucher mit Bedeutung für blütenbesuchende Insekten gepflanzt werden.

Um das Thema weiter zu verstärken, wird in dem Antrag der Beitritt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ angeregt. Diesem gehören in der Umgebung beispielsweise Heilbronn und Bretten an. Ziel ist es nach eigener Aussage, Kommunen bundesweit dazu zu motivieren, „den Erhalt der biologischen Vielfalt als Grundlage einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu berücksichtigen“.

Uwe Mollenkopf

 

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