Biogutvergärungsanlage: Stellungnahme der Fraktion

Veröffentlicht am 22.07.2015 in Fraktion

In der letzten Sitzung wurde das Thema Biogutvergärung ziemlich emotional diskutiert. Die dort geäußerten Bedenken, Sorgen und Ängste müssen ernst genommen werden. Wichtig ist aber auch, dass man sich mit diesen Einwänden sachlich auseinandersetzt.

Sehr geehrter Oberbürgermeister Kessing, Herr Kübler, Herr Kölz, meine Damen und Herren!

In der letzten Sitzung wurde das Thema Biogutvergärung ziemlich emotional diskutiert. Die dort geäußerten Bedenken, Sorgen und Ängste müssen ernst genommen werden. Wichtig ist aber auch, dass man sich mit diesen Einwänden sachlich auseinandersetzt.

Beim Verkehr muss der Gutachter darstellen, welche Auswirkungen 32 LKW haben, die über den ganzen Tag verteilt die Biogutvergärungsanlage über die Landesstrasse sowohl von Norden, als auch von Süden des Landkreises anfahren.

In der Luftschadstoff- und Immisionsprognose Geruch schreibt der Gutachter, dass beim Betrieb der Biogutvergärungsanlage erhebliche Belästigungen oder Nachteile nicht zu erwarten sind. Dies war auch der Eindruck, den wir bei der Besichtigung der Anlage in Freudenstadt gewonnen haben. Für die Öffentlichkeit bieten die SWBB übermorgen Besichtigungsfahrten an.

Fremdstoffe wie Kunststoffe und Schwermetalle waren in der letzten Sitzung ein Thema, das auch bei uns für große Verunsicherung gesorgt hat. Hier war hilfreich, dass wir uns in den letzten 4 Wochen sowohl in der Fraktion, als auch bei der Besichtigung in Freudenstadt von denen haben informieren lassen, die schon seit 15 Jahren aus dem Biogut des Landkreises Kompost machen. Dieser wird intern und extern auf Fremdstoffe und Schwermetalle untersucht und zertifiziert. Dabei liegen die Werte deutlich unterhalb der Grenzwerte. Dieser Kompost wird seither schon in der Landwirtschaft und im Weinbau verwendet.

Von den Bedenken zu den Chancen.

Letztendlich wird mit der Vergärung ein bisheriges Verfahren effizienter genutzt. Aus Biogut wird zertifizierter Qualitätskompost. Zusätzlich wird aber künftig Energie aus dem Prozess gewonnen. Diese Energiemenge entspricht ca. 2,3 Mio. Liter Heizöl. Damit lassen sich knapp 2000 Häuser gebaut nach Niedrigenergiestandard mit Wärme versorgen.

Dieses Projekt ist eine Riesenchance für die Energiewende vor Ort.

Energie verbrauchen wir alle – als Bürger, als Arbeitnehmer oder als Arbeitgeber.

Hier in der Region sogar besonders viel.

Atomkraftwerke will v. a. wegen der Gefahren, dem nicht einfachen Rückbau und der ungelösten Endlagerung kaum noch einer. Kohlekraftwerke sind wegen der Klimaerwärmung aber auch keine Zukunftstechnologie. Windkraftanlagen werden zwar im Norden reichlich gebaut. Die notwendigen Leitungen um die Energie in den Süden zu transportieren sind auch nicht ohne weiteres mehrheitsfähig. Mit diesem Projekt gewinnt man aber ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von den Energiemärkten und von Gaslieferungen.

Wir sollten erstens unseren Stadtwerken die Möglichkeit geben hier vor Ort mit dem Projekt Biogutvergärung die Energiewende Schritt für Schritt voranzutreiben. Das damit verbundene Risiko für die Stadtwerke sollten wir zweitens mit Gründung einer GmbH begrenzen.

Und Drittens: Die Anregungen und Bedenken auch die Widerstände was den Standort anbelangt, sollten dann im Genehmigungsverfahren aufgegriffen und mit Alternativvorschlägen verglichen werden.

Die SPD-Fraktion stimmt mehrheitlich der Beschlussvorlage zu.

Werner Kiemle

 

 

Homepage SPD Ortsverein Bietigheim-Bissingen

Kommentare

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Antwort

Sehr geehrter Herr Klinkenberg, vielen Dank für Ihren Kommentar auf der Homepage des SPD-Ortsvereins Bietigheim-Bissingen. Wie Sie vielleicht in der Gemeinderatssitzung gehört oder der Presse entnommen haben, hat der Gemeinderat der Gründung der Biogutvergärung Bietigheim GmbH zugestimmt und befürwortet mehrheitlich das Konzept der Biogutvergärung. Was den Standort anbelangt gibt es unterschiedliche Auffassungen. Hier gibt es bei den Vor- und Nachteilen zu den Standorten noch Informations- und Beratungsbedarf. Dies soll im nächsten Schritt geklärt werden. Mit freundlichen Grüßen Werner Kiemle SPD-Fraktion GR Bietigheim-Bissingen

Autor: Werner Kiemle, Datum: 03.08.2015, 14:15 Uhr


Biomüllvergärung

Warum wollen Sie die Standortfrage erst im Genehmigungsverfahren aufgreifen. Schon bei der Bewerbung für das Projekt müssen geeignete Standorte mit Ihren Vor- und Nachteilen bekannt sein. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass sich die Gemeinderäte mit der Standortfrage noch garnicht beschäftigt haben. Wenn doch, teilen Sie mir bitte die Standorte mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen mit. Im Voraus vielen Dank Reinhard Klinkenberg

Autor: Reinhard Klinkenberg, Datum: 30.07.2015, 13:56 Uhr


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